Ring Sippentippel 2015


Freitag

Als potentiell neuer Stamm, im Ring "Bergisches Land", hatte ich die Ehre als Sippenpate am Ring Sippentippel teilzunehmen. 

Das hieß, mir wurden zwei zufällige Sippen aus dem Ring zugelost, und wir würden gemeinsam ein Wochenende auf Fahrt gehen. "Meine" Sippen waren die Sippe "Hydra" vom Stamm "Draconis", sowie die Sippe "Rothirsch" vom Stamm "Alexander Lion.

Aus der Sippe "Hydra" hatten sich Gereon, der Sippenführer, sowie Vinni angemeldet (ein Pfadi musste wegen einem gebrochenen Handgelenk Zuhause bleiben), von der Sippe "Rothirsch" waren Daniel und Bene, die Sippenführer, sowie Sebi (cooler Name!), Ajes und Jörres.

Wir trafen uns am Kölner Hauptbahnhof und fuhren mit der Bummelbahn bis Mechernich, und unterhielten dabei ca. den halben Zug. 

In Mechernich mussten wir den Zug wechseln. Dazu ist es notwendig über das Gleis zu gehen, wenn ein Bahnmitarbeiter die Freigabe dazu per Durchsage erteilt. Bene vermutete noch minutenlang, dass die nette Frau, die ihm das erklärt hatte, ihn wohl veralbert hatte.

Wir stiegen in eine weitere Bummelbahn und fuhren zurück nach Satzvey.

Frei nach dem Motto "Fremde Kulturen kennenlernen", hatten wir einen Anfangskreis, was nicht der einzige Unterschied zwischen unseren drei Stämmen war. Nachdem wir uns auf ein Lied geeinigt hatten und die Fahrt eröffnet war, folgten wir Vinni, der die Karte trug, in Richtung Katzvey.

Kaum unterwegs waren wir schon auf einer Wellenlänge, und verloren uns in Blödeleien und Albernheit. Es ging über einen schönen Waldweg, der die Grenze von Nadel zu Mischwald bildete. 

Die Katzsteine verpassten wir leider, was allerdings nicht schlimm war: an einem Tierheim fanden wir einen großen Stapel Kisten vor, der Bücher enthielt. Die Kisten standen am Papiermüll, und so fielen wir, wie ein Haufen Lese-hungrige Bücherwürmer über die gratis Lektüren her. Ich ergatterte eine Erstausgabe von "Tina und Tini - und das Geheimnis der Marzipantorte". Dieses Buch sollte noch für Spaß sorgen.

Wir hatten ein Ziel vor Augen: die Kakushöhle. Hier sollte unser Nachtlager stattfinden. Die Vorteile lagen auf der Hand: trockenes Schlafen, ohne Kohtenaufbau, Feuerstelle direkt daneben und großartiges Ambiente. Doch der Weg war noch weit. Eine Gummibärchenpause, an einem malerischen kleinen Bach sorgte dafür, dass die Stimmung so hervorragend blieb, wie sie bereits zu Anfang war.

Bei der Themenauswahl der Gespräche fühlte ich mich wie auf einer Herr der Ringe Fachtagung - also pudelwohl! Doch als wir schöne Felder und Hügel passierten, begann es zu dämmern. Mit jedem Schritt den wir zurücklegten wurde es dunkler. Zum Glück erreichten wir mit dem Einbruch der Nacht unseren Lagerplatz.

Die Sippe "Rothirsch" hatte eingekauft und wir packten die Lebensmittel an die Feuerstelle. Die Rucksäcke landeten gleich in der Höhle, und wir sammelten Feuerholz. Das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, da es (oh Wunder!) in der Nähe der Höhle äußerst felsig war. Trotzdem schafften wir es ein ausreichend großes Feuer, für ein leckeres Abendessen einzurichten. Gemeinsam kümmerten wir uns um geschnittene Zwiebeln für die Sauce, und verbrauchten ein Paket Käse mehr als eingeplant. Zum Schluss kam ein leckeres, klassisches Fahrtenessen dabei heraus: Nudeln mit Käsesahnesauce.

Es begann in dem Moment, als das Essen fertig war: der Wettergott, wollte uns zarte Pflänzchen gießen. Unsere Mahlzeit nahmen wir allerdings in der trockenen Höhle ein, und es schmeckte köstlich. Auch wenn es im Bild vielleicht so aussieht, Bene aß zwar aus dem Topf, ließ uns anderen trotzdem noch was übrig.

Mit Kerzen und Fackeln hatten wir es uns auf dem harten, aber geraden Boden bequem gemacht. Nach dem Essen sangen wir ein paar vereinzelte leise Lieder (um die Fledermäuse nicht zu stören) und diskutierten, bzw. philosophierten ein wenig über die Pfadfinderei. 

Da wir alle müde waren ging es nicht mehr sonderlich lange, und nachdem ich die Legende über die Kakushöhle erzählt hatte, legten wir uns alle schlafen.


Samstag


Wir wachten auf und waren erst mal beeindruckt von den Ausmaßen der Höhle, in der wir uns befanden. Eine große Halle mit zwei Ausgängen nach vorne, und weiteren Ausgängen wenn man ein wenig weiter nach oben kletterte.

Bei einer kleinen Erkundungs-kletter-tour entdeckten die Jungs eine schöne Stelle, etwas oberhalb der Höhle, an der wir wunderbar frühstücken konnten. 

Efeulianen, bei denen jeder Indiana Jones Fan neidisch geworden wäre, rahmten unseren Frühstücksplatz ein. 

Jörres Messer wurde von gefühlt jedem zweiten zum Butterschmieren verwendet, und zum Leidwesen aller hatten die "ALs" leider Remoulade vergessen. 

Für Vinnie war das kein Problem. "Klettermax" hätte sein zweiter Vorname sein können. Netter Nebeneffekt sind die super Fotos, die er dabei gemacht hat!

Wer nach dem Essen das Spülen vernachlässigt, wird spätestens am nächsten Morgen schmerzlich daran erinnert. Wie gut, dass wir unten im Tal, am Rande des Berges, einen See gesehen hatten. Mit frischem Wasser daraus würde es uns wohl einfach gelingen unser Kochgeschirr zu spülen. Doch nachdem wir hinuntergekraxelt waren endete der Weg an einem Zaun, und der See war unerreichbar. Also kratzten wir die letzten Reste aus unseren Feldflaschen zusammen. 

Die ersten Höhlenbesucher des Morgens schauten zwar etwas irritiert, wir ließen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

Erst am späten Vormittag machten wir uns wieder auf den Weg. Wir mussten noch für die nächsten Mahlzeiten einkaufen und bis Nettersheim wandern. Bene klärte uns, dank seines gefundenen Buches über Tierbestimmung, über die griechische Landschildkröte auf, und es ging bis auf einen Anstieg, relativ entspannt in Richtung Nettersheim.

Bis auf die eine Situation bei einer Schokoladenpause. Ein etwas vorwitziges Pferd hatte uns schon die ganze Zeit bedrängt gefüttert zu werden, und machte sich erst daran von meiner Kamera zu kosten, später dann wollte es Ajes Haare probieren.

In Nettersheim angekommen machten sich die "Hydras", samt ein wenig Verstärkung auf den Weg zum Supermarkt. Wir halfen einer verwirrten Frau, ebenfalls den Rewe-Markt zu finden und beobachteten alle 10 Minuten eine neue Schulklasse bei Stadtführungen durch Nettersheim.

Als die Jungs vom Einkaufen zurück waren hatten sie Eis dabei, um die Mittagshitze erträglicher zu machen. Das verspeisen von so einem 3 Liter Eis-Tornister kann man sich ungefähr so vorstellen, wie die Fütterung im Raptorenkäfig bei Jurassic Park. Trotzdem bekam jeder den ein oder anderen Löffel ab.

Von Nettersheim zur Römerquelle war es nur noch ein Katzensprung. Die Wanderung verging wie im Flug, und es war schön erneut an den Ort zu kommen, an dem wir bereits auf der ersten Fahrt unseres Stammes genächtigt hatten. 

Der "grüne Pütz" hatte sich allerdings eine neue Tätowierung zugelegt ("ALF"), die man wohl als Jugendsünde ansehen kann.

Zuerst hieß es: Spülen, Feuerholz sammeln und das Lager für die Nacht errichten. Da wir auch beim "grünen Pütz" Glück hatten, brauchten wir die mitgenommenen Kohten eigentlich gar nicht. Ein, Zwei Sprüche musste ich mir deswegen natürlich schon anhören...

In einer schier endlos dauernden Fotosession wollte die Sippe "Rothirsch" ein Sippenbild von sich anfertigen lassen. Hier ist das sehenswerte Ergebnis zu bestaunen. 

Die Sippe "Rothirsch" ging mit dem neuen Naturkundebuch ein paar Pflanzen bestimmen, und Gereon und ich kümmerten uns um Feuerholznachschub. Ein Junggesellenabschied der Messdiener aus Brand, die eine Kutsch(kneipen)fahrt gebucht hatten machten Halt bei uns. Die anfänglichen Vorurteile gegenüber der Pfadfinderei konnten ausgeräumt werden, und einer der Jungs wird uns mal auf einer Singerunde besuchen kommen.

Die Sipplinge, allen voran Vinni, zimmerten ein Dreibein mit Ausleger zusammen, das uns das Kochen nicht nur erleichterte, sondern komfortabel machte. Von den "Hydras" wurde uns ein ebenfalls klassisches Fahrtenessen gezaubert ("Nudeln mit Tomatensauce").

Doch noch bevor das Essen fertig war, musste natürlich geklärt werden, wer gegen wen beim Rangeln gewinnen kann. Den Anfang machten die Sippenführer!



Danach musste auch der Sippenpate sich beweisen. Immerhin sprang ein würdiges Unentschieden dabei heraus!


Als es dunkel wurde, und die Rangeleien unsere Kräfte verzehrt hatten, war auch schon das Essen fertig.

Im Anschluss gab es eine kleine Singerunde mit Tschai, guten Liedern, neuen Liedern (Notabene) und guten Fahrtengeschichten.

Wir konnten endlich den Abenteuern von "Tina und Tini" auf die Spuren gehen, und so gab es eine interessante gute Nacht Geschichte. Die Müdigkeit ermattete uns danach jedoch zusehnst, weshalb wir uns in die Schlafkojen schwangen. Jörres und mich übermannte nochmal ein kleiner Energieschub, und wir tanzten unseren selbstkreirten "Lambördi-Dance".



Sonntag


Das Aufstehen war eine wahre Wohltat - Gereon hatte sich bereits um Wasser für Kaffee und Tee gekümmert.

Nach dem Waschen frühstückten wir. Dabei wurden wir von einigen Wanderern begrüßt, die allerdings unser All-You-Can-Eat Frühstücks Angebot nicht wahrnehmen wollten. Heute morgen gab es zum Frühstück sogar Remoulade, was zur allgemeinen Erheiterung beitrug.

Wir räumten alles auf und hinterließen den grünen Pütz besser, als wir ihn vorgefunden hatten. Bis zum nächsten Mal! Doch ohne ein paar gescheite Gruppenbilder am Brunnen, hätten wir wohl kaum aufbrechen können!

Leider war unser gemeinsames Wochenende damit bereits vorbei. Wir wanderten noch bis nach Urft (ganz schön kreativ, ein Dorf nach einem Bach zu benennen!), hielten Abschlusskreis und fuhren von dort aus zurück nach Köln. Natürlich gab es auf der Zugfahrt noch die ein oder andere Blödelei.


Fazit


Wir hatten ein tolles Wochenende zusammen, haben neue Freunde kennengelernt, und gemerkt wie die anderen jeweils auf Fahrt gehen. Große Unterschiede haben wir dort nicht festgestellt. 

Ich freue mich schon die Jungs auf der nächsten Ring- oder Bundesaktion (Montenegro, BuSiFe) wiederzusehen! 

Als Pate aufs RingSippenTippel werde ich nächstes Jahr gerne wieder fahren.


Danke an Vinni für die tollen Fotos!

Bericht von: basti


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